Kirchen Veitshöchheim

Das Team der Gottesdienstbeauftragten mit den Pfrn. Borawski und Neeser im Innenhof der Kuratie (Gürz)

Am Sonntag, dem 3.5.2021 begingen die katholischen Gemeinden Veitshöchheim ein besonderes Jubiläum: Seit 25 Jahren sind dort Gottesdienstbeauftragte im Einsatz. In der von Pfarrer Robert Borawski geleiteten Messfeier wurde spürbar, wie wichtig den Frauen und Männern ihr Dienst ist. Besonders deutlich wurde dies, als an Stelle der Predigt Stellen aus der Bibel vorgetragen wurden, die den jeweiligen Personen sehr am Herzen liegen. Musikalisch wurde die Feier mit gestaltet von Frau Halbleib (Orgel) und den Herren Rada, Hoier (Klarinette) und Kuhn (Gesang). Zum Abschluss überreichte Gemeindereferentin Roswitha Hofmann den anwesenden Team-Mitgliedern ein Präsent und eine Urkunde zum Dank.

Foto: Das Team der Gottesdienstbeauftragten (Barbara Leberfinger, Anton Müller,
Mechthild Wegner, Bruno Winter, Richard Hofer, Johannes Ebert)
mit Pfr. Robert Borawski (im Messgewand), GR'in Roswitha Hofmann
(in Albe) und Pfr. i. R. Herbert Neeser (4. von links). Es fehlt Joachim Pfister.
Foto: Dieter Gürz

Hintergrund

Am 30.4. 1996 beauftragte Weihbischof Helmut Bauer in der Veitshöchheimer Kuratiekirche Frauen und Männer zu – wie man sie damals nannte – Wortgottesdienstleitern. Neben Veitshöchheimer Gemeindemitgliedern gehörten auch auswärtige Teilnehmer zu der Gruppe. Die Ausbildung hatte Ortspfarrer Herbert Neeser persönlich übernommen.

Die meisten Absolvent*innen des Kurses hatten schon bald ihr Einsatzgebiet, das sie in den 25 folgenden Jahren begleiten sollte: das neu errichtete Caritas-Haus St. Hedwig in der Würzburger Straße mit seiner Hauskapelle. Nach einem festen Dienstplan konnte dort nun jeden Sonntag eine Wort-Gottes-Feier angeboten werden.

Von Anfang an wurde dieses Angebot gut angenommen – auch, weil Anwohner aus der Nachbarschaft immer wieder gern kamen, wenn der Weg in die Vituskirche zu weit war. Nicht selten konnte das Team mehr als 50 Besucherinnen begrüßen. Im Haus selbst unterstützte der sozialtherapeutische Dienst die Bewohnerinnen beim Besuch in der Kapelle, wenn Hilfe nötig war.

Zusammen mit den Messfeiern und den evangelischen Gottesdiensten konnte sich das Haus über eine pastorale Vielfalt freuen, die – wie es eine Mitarbeiterin formulierte – weit und breit einzigartig war. Das Team der Gottesdienstbeauftragten erweiterte einige Jahre später ein zweiter Kurs, sodass dieses Angebot gesichert war. Da einige Team-Mitglieder auch noch einen Homiletik-(Predigt-)Kurs absolvierten, konnten Gottesdienste nun nahezu komplett selbstständig vorbereitet und durchgeführt werden. Musikalische Begleitung kam anfangs von Susanne und Markus Müller, den Kindern eines Team-Mitglieds. Im Lauf der Zeit wurde St. Hedwig jedoch in den Organistenplan der katholischen Gemeinden integriert.

Assistenz bei der Messfeier

Eine besondere Situation ergab sich durch den Einzug von Ruhestandspfarrer Werner Siegler ins Haus als Bewohner. Ab diesem Zeitpunkt bereiteten die Team-Mitglieder die Gottesdienste vor, was den Wortgottesdienst-Teil – einschließlich Ansprache – betraf, den eucharistischen Teil konnte dann Pfarrer Siegler übernehmen, wobei er Assistenz vom eingeteilten Team-Mitglied bekam. Pfarrer Sieglers nicht ganz ernst gemeinte Vision wurde natürlich nie Realität: „Irgendwann machen wir hier unsere eigene Pfarrei auf. Und dann mache ich euch zu Kaplänen – alle! Auch die Frauen!“ Insgesamt konnte man dies aber ein Zeichen der engen Verbundenheit untereinander sehen. Pfarrer Siegler starb im Juni 2006. Seitdem finden wieder sonntägliche Wort-Gottes-Feiern statt.

25 Jahre ohne Unterbrechung

Seit dem Beginn standen die Männer und Frauen nun am Altar, Sonntag für Sonntag, ohne Unterbrechung. Auch in Urlaubs- und Ferienzeiten konnte das Angebot, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, aufrechterhalten werden. Heimleiterin Barbara Bender kam bei ihrer Schätzung auf etwa 1.200 Gottesdienste; erst die Corona-Pandemie 2020 stoppte diese eindrucksvolle Serie. Das Team bereitete nun als Alternative gedruckte „Impulse“ vor, die den Bewohnern überreicht bzw. auch vorgelesen werden. Bender bedankte sich beim Team stellvertretend bei Bruno Winter: „Was Sie hier alle leisten, ist weit mehr, als man von Ehrenamtlichen erwarten könnte!“
Alle Gottesdienstbeauftragten hoffen, dass es möglichst schnell wieder möglich sein wird, „live“ vor Ort aktiv zu werden. Schließlich vermissen sich Team und Bewohner gegenseitig und freuen sich wieder auf gemeinsame Feiern.

bw

Links

Bericht im Veitshöchheim-Blog...

Bericht auf der Website des Caritas-Hauses St. Hedwig...

 

 

­